Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger

Wiedner Hauptstraße 32, 1040 Wien
Tel: +43 (1) 58 900 DW 328 E-Mail: office@ig-pflege.at

Neuigkeiten der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger

Wir freuen uns, über Neues aus dem Bereich Pflege und Betreuung und über Aktivitäten der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger zu berichten.

Die Pflegereform - Verbesserungen auch für pflegende Angehörige

Die Bundesregierung hat am internationalen Tag der Pflege am 12. Mai eine große Pflegereform präsentiert. Das Paket umfasst insgesamt 20 Maßnahmen (siehe unten) mit einem Volumen von
1 Milliarde Euro für den Pflegeberuf, die Ausbildung sowie für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige bis zum Ende der Gesetzgebungsperiode.

Die Themen, die pflegende Angehörige betreffen, haben ihren wichtigen Platz darin gefunden. Nun geht der Gesetzesentwurf in die Begutachtung, an der wir uns beteiligen. Nach der Einarbeitung aller Begutachtungen wird der Gesetzesentwurf zur Abstimmung dem Parlament vorgelegt.
Wir werden darüber berichten.

  • Pflegende Angehörige erhalten 1.500 Euro ab dem Jahr 2023, wenn sie einen schwer Pflegebedürftigen unterstützen und selbst- oder weiterversichert sind.
  • Auch der Rechtsanspruch auf Pflegekarenz wird bei Betriebsvereinbarung oder Kollektivvertrag erweitert. 
  • Für pflegende Angehörige gibt es künftig bereits nach drei Tagen Anspruch auf finanzielle Unterstützung für Ersatzpflege, wenn sie aufgrund von Krankheit, Kur, Urlaub oder sonstigen Gründen vorübergehend an der Pflege verhindert sind. Bisher war dies in der Regel erst nach sieben Tagen der Fall.
  • Es werden Zuwendungen zu den Kosten von Pflegekursen für pflegende Angehörige aus dem Unterstützungsfonds für Menschen mit Behinderung ermöglicht.

  • Künftig erfolgt eine erneute Ausweitung des kostenlosen Angehörigengesprächs auf fünf Gesprächstermine.

  • Als wesentliche Verbesserung für Pflegegeldbezieher:innen und zur Unterstützung der Angehörigenpflege wird die Anrechnung der erhöhten Familienbeihilfe künftig entfallen.

  • Für Menschen mit schweren psychischen Behinderungen oder Demenz wird der Wert des Erschwerniszuschlages von 25 auf 45 Stunden pro Monat erhöht. Damit stehen 20 Stunden zusätzlich pro Monat für die Pflege und Betreuung zur Verfügung.

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* Download > Maßnahmen.pdf

Neu: Fünf kostenlose Angehörigengespräche

Ca. 2.500 pflegende Angehörige haben 2021 das kostenlose Angehörigengespräch in Anspruch genommen. Nun wird es im Rahmen der Pflegereform von 3 kostenlosen Terminen auf 5 kostenlose Termine ausgeweitet, um den psychischen Druck, der auf vielen pflegenden Angehörige lastet, zu reduzieren.

Alle Infos zum Angehörigengespräch:
* Download > Folder.pdf

Blog - Der lange Atem in der Pandemie

#meinhard-schiebel bloggt

Mehr dazu lesen:
* Download > Artikel

Vulnerable Gruppen, vulnerables Leben

Konferenz Sciene for Resilience - FUOP Covid-Conference
23. 5. 2022, Wien, Vienna BiotechCenter

Pflegende Angehörige zählen zu den besonders vulnerablen Gruppen.
Ihre Vulnerabilität hat sich während der Pandemie verstärkt, Sorge um ihre pflegebedürftigen Angehörigen, existenzielle Einbußen, Verunsicherungen jeder Art prägen ihren Alltag.

Besonders vulnerabel sind diejenigen, die kaum gesehen werden. Pflegende Eltern von chronisch kranken und behinderten Kindern, die unter extremen Bedingungen leben müssen, brauchen besondere Aufmerksamkeit, für die die Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger sich einsetzt.

Kriegsereignisse erzeugen Retraumatisierungen, nicht nur bei sehr alten Menschen, sondern auch bei jenen, die im Laufe der Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg von Kriegsereignissen betroffen waren und flüchten mußten.

Durch die Verschärfung der Situation pflegender Angehöriger, die einerseits selbst dringend psychosoziale Unterstützung brauchen, aber auch die psychosoziale Unterstützung ihrer Angehörigen leisten müssen, ist in der nicht beendeten Pandemie, vermischt mit den dramatischen Ereignissen von Krieg, Wirtschaftsproblemen, Long Covid etc. eine teuflische Mixtur entstanden - sie erhöht die Vulnerabilität.

Die Spaltungstendenzen auf gesellschaftlicher Ebene schreien nach Hilfe, um die Herausforderungen aus eigener Kraft noch bewältigen zu können. Es kann nur im Zusammenschluß aller Professionen,  und darüber hinaus gelingen.

 

 

Zoom-DEMENZRAUM des Kuratoriums Wiener PensionistInnenhäuser

Der letzte monatliche Zoom-DEMENZRAUM des Kuratoriums Wiener PensionistInnenhäuser war dem Thema „Krieg, Flucht, Trauma" gewidmet.

Chefarzt Dr. Georg Psota (Psychosozialer Dienst Wien), Präsidentin Birgit Meinhard-Schiebel und Karin Eder (Vorsitzende des Instituts für Validation) haben über die oft schwierigen Folgen der derzeitigen Ereignisse besonders für Menschen mit einer demenziellen Erkrankung und über Unterstützungsmaßnahmen gesprochen.

Besondere Aufmerksamkeit gilt hier auch den pflegenden Angehörigen der Betroffenen, die ebenfalls mit einer möglichen Retraumatisierung ihrer Angehörigen, aber unter Umständen auch mit ihrer eigenen Traumatisierung, Hilfe und Beratung brauchen.

Im Link kann die aufgezeichnete Sendung nachgesehen werden:
* Download > Demenzraum

 

Demonstration „Mehr für Care“

Am 20. 5. 2022 fand Mariahilferstraße in Wien die Demonstration „Mehr für Care" statt

In der angekündigten Demonstration wurde auf die große Belastung in der Sorgearbeit aufmerksam gemacht. Sie betrifft sowohl das Bildungswesen wie auch alle Pflege- und Betreuungsberufe.

Die Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger wurde durch die Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger, Birgit Meinhard-Schiebel, vertreten, die in ihrem Impulsreferat auf die Situation der pflegenden Angehörigen, den größten Pflegedienst Österreichs, hingewiesen hat. Speziell wurde auch auf die vergessenen pflegenden Eltern von chronisch kranken und behinderten Kindern aufmerksam gemacht.

Beendet hat sie ihr Statement mit dem Satz „Ohne die pflegenden Angehörigen würde das gesamte Pflegesystem zusammenbrechen".

Veranstaltungen

Hier finden Sie eine Liste mit Veranstaltungen, bei denen sich die Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger in den Monaten Jänner bis April präsentiert hat:

* Download > Präsenz bei Veranstaltungen.pdf